Zum Inhalt springen
Ratgeber Fine Art Papier

Warum Fine Art Papier so teuer ist

Schweizer Geld

Wenn es um Fine Art Papier geht, sind die meisten Menschen heutzutage eher skeptisch geworden. Zum einen, weil der Begriff Fine Art gerne mal verwendet wird, um minderwertige Produkte ein wenig hochwertiger erscheinen zu lassen, zum anderen aber auch, weil Fine Art Papiere sehr unterschiedlich ausfallen können.

Das eine Fine Art Papier, welches alles besser macht, gibt es also gar nicht und das sorgt für Unsicherheit bei den Kunden, weil sie oft gar nicht mehr verstehen, was ein Fine Art Papier überhaupt ausmacht oder ausmachen sollte.

Für manche Nutzer sind Fine Art Papiere deshalb ausschliesslich dicke und oft sehr schwere Bögen. Papiere mit Spezialschichten und ganz besonderen Oberflächen. Für andere hingegen sind es die Papiere, die besondere Eigenschaften besitzen, welche das Bild selbst noch einmal auf positive, wie auch negative Weise beeinflussen können. Ein Fine Art Papier verändert also massgeblich die Darstellung des gedruckten Bildes, sonst wäre es nur ein gewöhnliches Papier, so die allseits verbreitete Meinung.

Vor allem ist ein Fine Art Papier aber deutlich teurer als das bekannte Fotopapier aus dem Handel und genau deshalb wollen wir uns heute einmal ansehen, warum das eigentlich der Fall ist. Was macht ein Fine Art Papier denn nun genau aus? Warum ist es bei Fotografen so begehrt und gleichzeitig so gefürchtet? Zeit, sich das Thema mal bis ins Detail anzuschauen und alle offenen Fragen diesbezüglich zu beantworten.

Fine Art Papier vs. Fotopapier

Die offensichtlichen Unterschiede, wenn es um Fine Art Papier geht, werden recht schnell deutlich. Tatsächlich stimmt es nämlich, dass Fine Art Papier in der Regel fester, dicker und somit auch deutlich robuster ausfällt. Wo günstige Fotopapiere demnach also oft eher flach erscheinen, sich nach dem Druck verformen oder sogar mit der Zeit unschöne Wellen bilden, ist das bei den deutlich teureren und somit meist auch hochwertigeren Fine Art Papieren in der Regel nicht der Fall.

Gleichzeitig ist es jedoch so, dass jedes Fine Art Papier auch seine eigenen Stärken und Schwächen besitzt, somit also tatsächlich sehr unterschiedlich ausfällt. Viel wichtiger ist bei Fine Art Papieren demnach die Eigenschaft, das Bildmaterial ganz gezielt zu beeinflussen und entsprechend, in voller Qualität wirken lassen zu können.

Genau das geschieht meist mittels einer einzigartigen Oberfläche, die jeder Hersteller selbst entwickelt und so auch seinen eigenen und persönlichen Look bei seinem Papier erzeugt. Doch auch durch Haptik und Struktur, die auf dem Papier selbst angebracht wird, kommen spezielle Teile des Bildes besonders gut zur Geltung und diese Haptiken kann natürlich jeder Hersteller verwenden, um das Papier und sein Erscheinungsbild entsprechend zu beeinflussen.

Fine Art Papiere haben ausserdem hin und wieder einen erhöhten Baumwollanteil oder eine fühlbare Struktur, die die Bilder auch in den Händen zu etwas Wertigerem werden lassen. Wo der gewöhnliche Fotoabzug meist nämlich eher glatt und charakterlos wirkt, haben Fine Art Papiere alle ihre eigenen Erscheinungsformen. Sie sind schwerer, fester, oftmals dicker und meist ganz anders beschichtet. Sie besitzen unterschiedliche Weisswerte, beeinflussen die Farben oder wirken durch ihre Struktur höher aufgelöst, als es bei gewöhnlichen Fotopapieren der Fall ist.

Fine Art Papiere werden genau deshalb auch gerne mal als Künstlerpapiere bezeichnet, die per se auch nur für bestimmte Arten von Bildern gedacht sind. Deshalb kommen sie vor allem bei der Fine Art Fotografie zum Einsatz, wo Bilder mit einem künstlerischen Verständnis entstehen. Da diese Bilder stets einen eigenen Charakter besitzen, der auf jedem Papier andere Züge annehmen kann, sind Fine Art Papiere hier ideal, um die entsprechenden Auffälligkeiten der Fotografien noch weiter zu unterstreichen und zu steuern.

Ähnlich wie es das Papier bei einem reinen Kunstdruck schafft, auf dem ein Bild gedruckt wird, welches ursprünglich einmal in Öl gemalt wurde, nun aber auf Papier wirken soll. Dass das gelingt, hat nicht nur mit der Tinte oder dem Drucker, sondern eben auch mit dem Papier zu tun.

Warum Fine Art Papier so teuer ist

Bleibt natürlich noch die Frage, warum Fine Art Papier so teuer ist. Wobei teuer immer ein Begriff ist, den wir eher ungern verwenden. Qualität hat schliesslich immer auch ihren Preis und wenn etwas aus hochwertigen Materialien gefertigt wurde, ist es eben entsprechend kostspielig. Die Begriffe «teuer» oder «billig» wirken hingegen fast immer unangebracht, da sie die Qualität herabsetzen und nur den Preis in den Mittelpunkt rücken. Genau das sollte bei hochwertigen Produkten so aber nicht geschehen, denn darum geht es einfach nicht.

Der Preis spielt bei Fine Art Papier deshalb auch gar keine entscheidende Rolle. Da Fine Art Papier in der Regel für grosse, besondere, eben sehr künstlerische oder allgemein wertvolle Bilder zum Einsatz kommt, ist es hier gar nicht von Bedeutung, ob dieser einmalige Druck nun etwas mehr als üblich kosten wird. Denn für gewöhnlich entscheiden sich Kunden für ein Fine Art Papier, weil sie eben keine Kompromisse in Sachen Qualität eingehen möchten.

Hier geht es nicht darum, etwas zu bekommen, was möglichst günstig ist, denn das erhält jeder aus seinem eigenen Drucker im Büro. Hier geht es darum, einen qualitativ überzeugenden Fotodruck zu erhalten und dafür ein ausgewähltes Fine Art Papier zu verwenden.

Davon abgesehen ist Fine Art Papier natürlich nicht ganz so günstig wie ein bekanntes Fotopapier, da es eben schlichtweg kein gewöhnliches Fotopapier ist. So simpel kann es manchmal sein. In Fine Art Papier wird viel Forschung investiert, um spezielle Eigenheiten von Bildern, nur über das Papier noch einmal gezielt beeinflussen und stärken zu können.

Da geht es um Details die deutlicher hervortreten, um Farben die intensiver erscheinen, Bokehs die zusätzliche Tiefe erhalten und so weiter und sofort. Grenzen gibt es also gar nicht, es muss eben nur das richtige Fine Art Papier, für den richtigen Typ Foto gewählt werden.

Weil die Oberflächen von Fine Art Papieren ausserdem in der Regel über spezielle Beschichtungen verfügen, oft kratz- und wasserfest sind, dickeres Papier oder hochwertigeres Material (Baumwolle) verwenden, sowie weitere Veredelungen besitzen können (z. B. Strukturen und Texturen in der Oberfläche selbst), sind sie am Ende eben ein wenig kostspieliger als das bekannte Fotopapier. Das sollte aber auch jedem verständlich sein, denn das Grundmaterial ist nun einmal hochpreisiger und aufwendiger zusammengesetzt worden.

Auch die Fertigung selbst findet nie in solch einer Grösse oder Masse statt, wie das bei gewöhnlichem Papier der Fall ist. Gerade das günstige Fotopapier vom Discounter ist hier ein schönes Beispiel, weil es eher minderwertig daherkommt, schnell Wellen bildet, durchscheint oder andere Schwächen offenbart, die es so bei Fine Art Papier eben gar nicht gibt. Qualität hat immer auch ihren Preis.

Entscheidende Vorteile von Fine Art Papier

Tatsächlich haben wir jetzt viel über den Preis von Fine Art Papier geredet und auch eine Menge darüber, wie es sich von dem gewöhnlichen Papier abhebt. Im Grunde ist also längst klar, was das Fine Art Papier so besonders werden lässt und wo die entscheidenden Vorteile dieses Papiertyps liegen. Dennoch möchten wir diese jetzt noch einmal klipp und klar benennen.

Die entscheidenden Vorteile von Fine Art Papier liegen demnach in den Oberflächenbeschichtungen und dem Material selbst, welches bei den Papieren zum Einsatz kommt. Jedes Fine Art Papier unterscheidet sich dabei stark von dem anderen und egal ob matt, glänzend, seidenmatt oder stark strukturiert, es geht immer darum, dass die Oberfläche bestimmte Bilder noch besser und gezielter in Szene setzt.

So geht es mal darum, Farben und Kontraste noch mehr in den Vordergrund zu rücken. Dann geht es darum, ein Fine Art Papier zu verwenden, welches sich für normale Abzüge eignet, aber eben deutlich robuster, widerstandsfähiger und somit einfach langlebiger als das günstige Fotopapier ist. Es kommen nicht so schnell Kratzer in den Druck, es hält auch mal einem Regen oder umgekippten Wasserglas stand, ohne sofort zu verschwimmen, NEIN, Fine Art Papier ist sehr kratzempfindlich – vor Allem matte Papiere sind heikel – und sollen immer nur mit Baumwollhandschuhen angefasst werden. selbst Sonnenstrahlen lassen die Aufnahme nicht sofort verblassen. Manchmal geht es also nur um die Qualität, nicht um den Look.

Dann gibt es noch die Fine Art Papiere, die reine Künstlerpapiere sind. Die einen hohen Baumwollanteil besitzen und sich besonders angenehm fassen lassen. Die seidenmatt oder speziell strukturiert sind, um eine etwas andere Haptik zu erzeugen, sodass sich das Foto ganz anders entfalten kann. Dass Farben zurückhaltend wirken und Unschärfen vielleicht noch besser hervortreten. Für jeden Typ Bild gibt es im Grunde genommen auch das passende Fine Art Papier.

Der Vorteil von Fine Art Papier ist also, dass es auf die Ansprüche des Fotografen reagiert. Es ist nicht ein Papier für alle Fotos, sondern ein Papier für besondere Fotos. Für Fine Art Fotografie, für Bilder, die hinterher gerahmt oder gar grossflächig gedruckt werden sollen, für Motive, die eben mehr sind, als nur ein einfacher Schnappschuss. Fine Art Papiere unterstützen das Bild bereits durch ihre Machart, ihre Oberfläche, die speziellen Beschichtungen und feinen Texturen. Darauf kommt es an. Das ist der eine, besonders grosse Unterschied zu gewöhnlichem Fotopapier.

Preise müssen dem Wert des Bildes entsprechen

Am Ende ist es ganz einfach. Der Preis für das jeweilige Fine Art Papier muss im Einklang mit dem Bild selbst stehen. Egal worum es im Leben geht, es gibt immer etwas vermeintlich Besseres und natürlich auch stets etwas, was entsprechend kostspieliger ist, als die aktuell genutzte Lösung. Das gilt für alltäglich eingesetzte Technik wie Smartphones oder Computer ebenso, wie für Kleidung oder eben auch Fine Art Prints.

Die Frage, die sich Kunden am Ende stellen müssen, ist, ob ihnen das jeweilige Bild den Aufpreis tatsächlich wert ist. Ob es sich um einen Druck handelt, der diese Veredelung auch wirklich verdient. Der sie vielleicht sogar benötigt, um überhaupt erst richtig wirken zu können oder entsprechend zur Geltung zu kommen. Das ist die alles entscheidende Frage, wenn es um Fine Art Papier geht.

Der Preis spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, wie wir finden, da es bei Fotos doch in erster Linie um die Qualität der Darstellung geht. Niemand möchte sich beispielsweise einen vergrösserten Druck aufhängen, der auf gewöhnlichem Kopierpapier gedruckt wurde, um das Beispiel mal ein wenig zu überspitzen. Gleichzeitig zeigt gewöhnliches Fotopapier aber eben schnell Schwächen, vor allem dann, wenn es um grosse Bilder oder besondere Motive geht. Ist dem so, ist der Preisunterschied zwischen Fine Art Papier und Fotopapier schlussendlich auch gar nicht mehr so gross. Zumindest dann nicht, wenn die Qualitätsunterschiede realistisch betrachtet werden.

Am Ende bleibt dann also nur der Fakt, dass Fine Art Papier zwar etwas mehr Geld kosten kann, der Qualitätssprung meist aber auch ziemlich gigantisch ausfällt. Wir reden hier also nicht von kleinen Details, die niemand bemerken wird, wenn er kein professioneller Fotograf ist, sondern von Papierqualitäten, die jedem Laien in der Regel sofort auffallen, sollte er ein entsprechendes Bild betrachten oder in der Hand halten. Die Mehrkosten lohnen sich deshalb in der Regel und sind deutlich im fertigen Bild zu erkennen.

Fragen Sie sich also nicht, was das Fine Art Papier kostet. Fragen Sie sich nicht, was es im Vergleich mit anderen Papiertypen kostet. Fragen Sie sich vielmehr, ob Ihnen das Bild, welches Sie auf Fine Art Papier drucken möchten, das Geld wert ist. Ob der Platz, an dem es hängen soll, ein besonderes Fine Art Papier verdient hat oder vielleicht sogar verlangt. Und ob die Grösse oder die Darstellung nicht eventuell zwingend ein hochwertiges Fine Art Papier voraussetzt, um überhaupt entsprechend stimmig auszusehen.

DAS ist die Frage, die Sie sich stellen sollten, wenn es um Fine Art Papier geht. Gerne beraten wir Sie, wenn Sie noch unsicher sind.