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Ratgeber Fine Art Print

Was tun, wenn der Ausdruck dunkler wird als vorher gedacht? Praktische Tipps für hellere Fine Art Prints

Tipps helle Prints

Es ist eines dieser Probleme, welches Fotografen nur allzu gut kennen. Das Motiv ist perfekt gewählt worden, das Bild ideal belichtet, die Bearbeitung am Computer wurde höchst erfolgreich abgeschlossen. Dieses Foto wird Preise gewinnen, da ist sich der Künstler sicher, also wird kein einfacher Abzug bestellt, sondern ein hochwertiger Fine Art Print in Auftrag gegeben. Das Kunstwerk soll auf die beste Art und Weise präsentiert werden können, alles soll aus dem Bild herausgeholt werden, demnach wird es auf einem besonders wertigen Papier gedruckt.

Kurze Zeit später ist der Druck dann final fertig. Erwartungsvoll wird das Kuvert geöffnet und im Inneren da schlummert er, der lang erwartete Fine Art Print dieses so einzigartigen Motivs. Doch was ist das? Schon beim sanften herausziehen lässt sich feststellen, dass das Bild viel zu dunkel geworden ist. Der Druck hat auf einmal gar nichts mehr mit dem zu tun, was vorher in Auftrag gegeben wurde. Der Ärger ist gigantisch und Schuld ist natürlich die Druckerei, die sogleich zornig angerufen wird. Doch diese hat sich nichts zu Schulden kommen lassen, wie sich im Gespräch schnell herausstellt. Es war vielmehr eigenes Verschulden. Die Hände über den Kopf schlagend, flucht der Fotograf: »Verdammt, warum habe ich nicht vorher darauf geachtet.«

Woran es liegt, dass ein Ausdruck dunkler wird als vorher gedacht und was ihr dagegen unternehmen könnt, verraten wir euch in unserem heutigen Ratgeber. Der handelt nämlich davon, welche Gründe es dafür gibt, dass der Druck später dunkler ist, als das Bild vorher am Monitor oder auf der Kamera erschien.

Warum Bilder im Druck oft dunkler werden als sie vorher erscheinen

Gründe dafür, warum Bilder im Druck hinterher oft dunkler werden als vorher gedacht oder am Monitor und im Kontrollbild zu sehen waren, gibt es viele. Prinzipiell ist es so, dass dies kein neues Problem ist und wir bei Imaprint immer wieder davon hören. Auch das ist einer der Gründe dafür, warum wir eine Schulung zur Druckvorbereitung anbieten, die sich immer wieder über grosses Interesse freut. Weil genau dieser Bereich eben eine Klasse für sich ist, die es als Fotograf zu beherrschen gilt.

Gerade die Druckvorbereitung ist es nämlich, die häufig vernachlässigt oder missverstanden wird. Dabei ist sie von grösster Bedeutung, um hinterher einen farbgetreuen und hochwertigen Druck zu erhalten. Nur wer bereits in der Vorarbeit auf die richtigen Kontrollen setzt, bekommt anschliessend einen qualitativ herausragenden Fine Art Print aus dem Drucker präsentiert. Wer das nicht macht, ärgert sich hinterher über falsche Farben und dunkle Bildstellen.

Typische Fehler, wie Softproof, Farbprofile und Wiedergabe am Monitor selbst, möchten wir hier im Ratgeber jetzt noch einmal genauer mit euch besprechen. Machen wir uns also auf die Suche nach den häufigsten Fehlern, die zu dunklen Ausdrucken führen können. Los gehts!

Wenn der Ausdruck dunkler wird als er auf dem Monitor aussieht

Es gibt viele Ursachen dafür, warum Bilder als Druck hinterher dunkler erscheinen, als das Bild, welches vorab auf der Kamera oder dem Computer betrachtet und bearbeitet wurde. Der häufigste Grund ist, dass der Monitor schlichtweg falsch eingestellt worden ist, weshalb die Farben, die dort sichtbar waren, gar nicht denen entsprechen, die später im Druck repliziert wurden. Das Bild am Monitor hat euch also getäuscht, weil es unwirklich dargestellt wurde. Der wohl typischste Fehler, vor allem wenn sich Fotografen nur wenig mit der Technik beschäftigen.

Das Colormanagement ist essenziell und nimmt direkten Einfluss auf das finale Ergebnis. Es geht dabei um die durchgängige Einstellung aller Geräte. Von der Kamera bis über den Monitor, hin zum Umgebungslicht und der entsprechenden Kalibrierung aller verwendete Schnittstellen. Ist der Druck am Ende zu dunkel geworden, beruht dies fast immer auf einem nicht profilierten Bildschirm. Oder, was die meisten Fotografen machen, sie bearbeiten die Bilder auf ihrem MacBook Pro oder iMac, ohne daran zu denken, dass deren Displays zwar eine sehr gute Farbdarstellung aufweisen, diese aber selten akkurat für den Druck kalibriert worden ist. Auf die entsprechende Darstellung sollte sich daher kein Fotograf so einfach verlassen.

Der Grund dafür ist so einfach wie nachvollziehbar. Monitore arbeiten mit einem additiven Farbmodell, während Drucker für gewöhnlich subtraktiv funktionieren. Alle Farben zu 100 Prozent auf einem Punkt dargestellt, ergeben an einem digitalen Monitor also die Farbe Weiss. Dasselbe im Drucker hingegen, würde die Farbe Schwarz hervorrufen.

Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass Monitore mit einer Lichtquelle (Hintergrundlicht, Luminanz) arbeiten. Der Ausdruck auf Fine Art Papier hingegen, besitzt keine eigene Lichtquelle, sondern reflektiert lediglich das Licht in seiner direkten Umgebung. Ist das Bild am Monitor also deutlich heller als im fertigen Druck, liegt es in der Regel daran, dass die Helligkeit am Bildschirm zu hoch eingestellt wurde. Dann scheint das Bild heller zu sein, als es in Wahrheit ist, da es am Monitor künstlich angeleuchtet wird. Der Finale Druck zeigt dann die Wirklichkeit, die oft weitaus dunkler erscheint.

Monitore für eine möglichst korrekte Farbwiedergabe profilieren

Damit Monitore das zeigen, was später auch gedruckt wird, müssen sie bestimmte Standards erfüllen. Günstige Monitore fallen daher bereits aus dem Raster, es muss schon ein besonders hochwertiges Modell sein. Ausserdem bedarf es einer Kalibrierung. Dieses Profilieren sorgt dafür, dass der Monitor bestmöglich an seine direkte Umgebung angepasst wird. Alles wird also so eingestellt, dass es möglichst detailgetreu und farbecht wiedergegeben werden kann.

Wichtig ist auch, dass der Monitor keiner direkten Sonneneinstrahlung oder unterschiedlichen Lichtstimmungen ausgesetzt wird. Es hat einen Grund, warum viele Profis in abgedunkelten Räumen arbeiten. Das liegt in erster Linie daran, dass nur das Licht und die Farben vom Monitor erkennbar sein sollen. Sonnenlicht und Umgebungslicht würde das Farbbild wieder massiv verfälschen und die Darstellung entsprechend beeinflussen. Es ist deshalb ratsam, den Monitor auf eine Art und Weise zu platzieren, dass keine ungeeignete Lichtquelle Einfluss auf seine Farbdarstellung nimmt. Das gesamte Umgebungslicht hat ebenfalls eine grosse Einwirkung auf das Resultat am Monitor. Nur auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass alles exakt so aussieht wie hinterher im Druck.

Consumer Monitore sind zudem nicht in der Lage, sämtliche Farben wiedergeben. Für gewöhnlich können sie lediglich den sRGB-Farbraum abbilden. Selbst die besonders teuren Wide-Gamut-Monitore (die immerhin Adobe RGB oder ProPhoto RGB darstellen können), schaffen es nicht, sämtliche Farben der Welt akkurat wiederzugeben. Um einen Ausgleich zu erreichen, kommen deshalb fast immer verschiedene Farbprofile zum Einsatz. Dazu haben wir allerdings bereits einen eigenen Artikel verfasst, der sehr gut erklärt, worum es sich dabei handelt. Schaut also dort mal rein, wenn euch das Thema interessiert.

Neben den perfekten Einstellungen am Monitor selbst, ist es auch wichtig die jeweilige Papierart zu kennen und die Software bestmöglich darauf abzustimmen und vorzubereiten. Das geht in Photoshop mit dem sogenannten Softproof, der direkten Einfluss auf die Darstellung am Display nimmt. Eine Art künstliche Beeinflussung der Wiedergabe, die das Ergebnis simulieren soll.

Warum der Ausdruck zu dunkel geraten ist

Auch das ist ein typisches Problem, auf das viele Neulinge stossen. Das Bild wird in Photoshop oder einer ähnlichen Software entsprechend bearbeitet und dann direkt ausgedruckt oder in die Druckerei geschickt. Manchmal wird dazu auch einfach die eigentliche Datei versendet, die anschliessend als Fine Art Print gedruckt werden soll. Alles schön und gut, doch meist ist solch ein Ausdruck viel zu dunkel. Leider fällt das in der Regel erst hinterher auf, wenn es bereits zu spät ist.

Um für die korrekte Farbwiedergabe zu sorgen, ist ein sogenannter Softproof von Nöten. Bei einem Softproof handelt es sich um ein Farbprofil, welches direkt in Photoshop ausgewählt werden kann. Dieser Softproof basiert dabei auf bestimmten Parametern und soll digital simulieren, wie ein Drucker die gewählten Farben später ausgeben wird oder wie ein Papier die jeweiligen Nuancen im Druck hinterher wiedergeben kann. Entsprechend wichtig ist es, bei der Bearbeitung einen adäquaten Softproof einzusetzen.

Um es ganz einfach auszudrücken, manipuliert der Softproof die Farbwiedergabe am Monitor und zeigt euch damit, wie das Ergebnis später aussehen wird. Dabei ist es natürlich wichtig, den exakt richtigen Softproof für den verwendeten Drucker bzw. die entsprechende Papierart zu kennen und zu wählen. Ist dies geschehen, seht ihr bereits in Photoshop selbst, wie der Druck hinterher aussehen wird. Also beispielsweise auch, ob er zu dunkel, zu hell, zu grell oder kontrastreich bzw. kontrastarm ausfällt. Der Softproof gleicht aber nicht einen falsch eingestellten Monitor aus. Auch dieser muss also korrekt profiliert sein, da er sonst die Darstellung erneut verfälscht und das Ergebnis negativ beeinflussen kann. Für ein gutes Ergebnis müssen also alle Parameter gleichermassen stimmen.

Wie zu dunkle Drucke effektiv verhindert werden können

Fassen wir also noch einmal kurz zusammen, was wir in diesem Ratgeber bislang gelernt haben. Ist ein Ausdruck dunkler als vorher gedacht, stimmt etwas in der Kette der Bearbeitung nicht. In der Regel ist es der Monitor, der nicht korrekt eingestellt wurde und die Farben entsprechend ungenau wiedergibt. Manchmal wurde auch ein falsches Farbprofil bzw. ein inakkurater Softproof gewählt, der nicht das veranschaulichen konnte, was später als Fine Art Print aus dem Drucker kommt.

Genau deshalb ist es wichtig, die Technik und die eingesetzte Software bestmöglich zu verstehen. In unserem Beitrag zur Aufbereitung von Bilddateien verraten wir euch mehr darüber. Unbedingt reinlesen, wenn ihr euch bislang noch nicht allzu viel mit dem Thema beschäftigt habt. In unserer Schulung zur Druckvorbereitung lernt ihr all das übrigens von einem Profi und im Hands-on direkt am eigenen Bild. Falls ihr schon öfter damit Probleme hattet, wäre ein Lehrgang bei uns also sicherlich genau das Richtige für euch.

Doch zurück zum Thema und zur kurzen Zusammenfassung unserer Tipps und Tricks, gegen zu dunkle Ausdrucke eurer Fotos.

Das hilft gegen zu dunkle Ausdrucke

Typische Fehler

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Wir helfen euch bei der Aufbereitung eurer Fine Art Prints

Nun ist es so, dass wir auch abseits unserer Schulungen einen entsprechenden Service bieten. Wer bei uns einen Fine Art Print in Auftrag gibt, erhält also immer eine gewisse Beratung vorab, damit wir gemeinsam an einem bestmöglichen Druck als Ergebnis arbeiten können. Das geht dabei Hand in Hand und ist bei uns Teil des jeweiligen Angebots. Ihr könnt übrigens einfach per E-Mail anfragen oder direkt anrufen, falls noch offene Fragen vorhanden sind. Gerne klären wir diese gemeinsam in einem ersten Beratungsgespräch.

Das bedeutet natürlich ebenso, dass viele Schwierigkeiten bereits vor dem eigentlichen Druck besprochen und evaluiert werden sollten. Oft können zu dunkle Bereiche dann schon frühzeitig erkannt werden, um sie entsprechend zu beheben oder gemeinsam zu korrigieren. Doch nicht immer ist auf den ersten Blick erkenntlich, ob ein Bild nicht bewusst so dunkel angelegt wurde. Daher ist es gerade bei Fine Art Prints wichtig, mit dem jeweiligen Fotografen zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Kunstwerke entstehen im Dialog über Stärken und Schwächen eines Motivs.

Am besten ist es daher immer, wenn ihr euch zeitnah bei uns meldet und den Druck bereits ausführlich und gemeinsam mit uns plant. Je intensiver die Zusammenarbeit und je mehr Details zusammen besprochen werden können, desto hochwertiger wird das Ergebnis hinterher umgesetzt.

Wir freuen uns auf euch und euren nächsten Druckauftrag.